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Deutsche Gebärdensprache (DGS) 

ist die visuell-manuelle Sprache, in der gehörlose und schwerhörige Personen in Deutschland und in Luxemburg untereinander und mit Hörenden kommunizieren. Die DGS ist eine eigenständige Sprache. Die Grammatik unterscheidet sich grundlegend von derjenigen der deutschen Lautsprache; z. B. werden adverbiale Bestimmungen der Zeit meistens am Satzanfang, Verben sowohl nach dem Subjekt als auch am Ende des Satzes gebärdet.

Es gibt auch ein eigenes System Lautsprachbegleitende Gebärden (LBG), auch gebärdetes Deutsch genannt, das ganz oder teilweise der Grammatik der deutschen Sprache folgt, von vielen DGS-Benutzern aber als falsch empfunden wird – es wäre vergleichsweise etwa so als würden Worte der deutschen Sprache mit englischem Satzbau verwendet. DGS ist, wie andere Gebärdensprachen, eine visuelle Sprache. Gedanken und Sachverhalte werden hauptsächlich mit den Händen ausgedrückt. Die mit den Händen geformten Sprachzeichen nennt man Gebärden. Daneben spielen die Körperhaltung und die Mimik eine große Rolle, vor allem bei der Kodierung grammatischer Inhalte (z. B. bei der Bildung von Konditionalsätzen). Gebärden unterscheiden sich voneinander durch die Handform, die Handstellung, die Ausführungsstelle und die Bewegungsrichtung. Auffallender Unterschied zu Lautsprachen ist, dass Gebärdensprachen räumlich ablaufen: Personen und Orte können in einem Gespräch sozusagen in der Luft platziert werden, und je nach der Bewegungsrichtung von Gebärden zwischen diesen &dbquo;Raumpunkten ändert sich die Bedeutung. Als Hilfsmittel zum Buchstabieren von Eigennamen oder Vokabeln, deren Gebärden einer der Gesprächspartner oder auch beide (noch) nicht kennen, dient das Fingeralphabet.  

         

Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie